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92jährige Geschäftsfrau: Gib niemals auf!

  • Autorenbild: Benno Stäheli
    Benno Stäheli
  • 28. Dez. 2018
  • 3 Min. Lesezeit


Da ist dieser kleine Modelleisenbahnladen mitten in Zürich. Er liegt auf dem Weg zu einem Kunden und ich gehe regelmässig daran vorbei. Oftmals sah ich bereits frühmorgens eine ältere Dame im Geschäft, die sorgfältig Lokomotiven und Wagen arrangierte, so dass alles hübsch aussah. Sie tat mir leid weil ich mir bewusst war, dass sie mit ihrem Geschäft wohl ganz schwierige Zeiten durchlebt. Es gibt nicht mehr so viele Modelleisenbahn-Liebhaber und vor allem die Kids interessieren sich heute für ganz andere Dinge. Vor 40 Jahren war das noch anders - eine Modelleisenbahn war wohl für viele Jungs das ultimative Geschenk zu Weihnachten.

Zwischen Weihnachten 2018 und dem Jahresbeginn 2019 sah ich sie wieder. Dieses Mal vor ihrem Geschäft. Sie putzte die Schaufenster. Ich konnte nicht einfach an ihr vorbeigehen, ich wollte ihr sagen, dass ich höchsten Respekt dafür habe, dass sie jeden Tag von früh bis spät in ihrem Laden steht. Sie war glücklich darüber, dass jemand dies zur Kenntnis nahm und sie sogar darauf ansprach. Dann begann sie, mir ihre Lebensgeschichte zu erzählen.

Ihr Ehemann, Hans Neisser, war zeitlebens ein grosser Fan von Modelleisenbahnen. Er hat immer davon geträumt, einmal ein eigenes Geschäft zu besitzen. 1963 hat er sich seinen Traum erfüllt. Er uns seine Frau Margrit eröffneten einen eigenen Laden in Zürich. Und nur ein paar Jahre später einen zweiten in Luzern. Die Familie wuchs, zwei Kinder kamen dazu, und alles lief wirklich gut für die Neissers. Aber das Leben ist nicht berechenbar und 1971, Hans war auf dem Heimweg von der Spielwarenmesse in Nürnberg, entgleiste sein Zug. Er sass im Speisewagen und kam ums Leben, so wie 25 weitere Menschen bei dem Zugunglück. Margrit war plötzlich alleine mit zwei kleinen Kindern. Ohne Arbeit oder Einkommen und zwei sich noch im Aufbau befindenden Modelleisenbahngeschäften. Letztere waren die einzige finanzielle Sicherheit, die sie noch hatten. Eine wahre Tragödie, aber Margrit Neisser hat in diesen schweren Zeiten einen wichtigen Entscheid gefällt. Sie wollte um jeden Preis das fortzusetzen, was ihr Ehemann begonnen hatte. Und vor allem hat sie sich geschworen, niemals aufzugeben.

Sie hat den Laden in Luzern verkauft und sich ganz auf das Geschäft in Zürich konzentriert. Seit damals steht sie jeden Tag im Shop und verkauft Modelleisenbahnen, berät Kunden und führt kleine Servicearbeiten selber aus. Zudem hat sie die Kinder alleine grossgezogen und den Haushalt immer perfekt geführt. Sie hat sehr hart gearbeitet, um finanziell immer unabhängig zu sein und niemals einen Kredit aufnehmen zu müssen. Rasch hatte sie sich in der Modelleisenbahn-Szene einen Namen geschaffen und Kunden in der ganzen Schweiz gewonnen.

Als der Markt für Modelleisenbahnen rückläufig wurde, da war sie bereits über 70 Jahre alt, hat sie sich wiederum gesagt, dass sie nicht einfach aufgeben, sondern einen Weg finden würde, ihr Geschäft zu sichern. Ein Webshop war ihre Vision. Sie hat also damit begonnen, Lokomotiven und Wagen online zu verkaufen. Heute hat sie Kunden auf der ganzen Welt - vor allem auch in den USA und in Australien. Und nun ist sie 92 Jahre alt und denkt gerade darüber nach, ihre Webseite responsive zu gestalten und damit zu beginnen, auf Instagram und Facebook zu werben.

Ich war extrem beeindruckt als ich all das gehört habe. Mein Respekt für Margrit Neisser, ihre Einstellung und ihr Lebenswerk ist enorm, ich habe noch nie jemanden getroffen, der auch nach 55 Jahren im selben Geschäft immer noch so viel Herzblut und Motivation an den Tag legte. Das bringt mich zurück zu dem, was ich in meinen Marketing Seminaren oftmals hervorhebe: Wenn jemand eine gute Idee hat und davon überzeugt ist, dass er Erfolg haben kann, dann soll er damit beginnen, diese umzusetzen. Er soll alles dafür tun, dass es gelingt. Und er soll alles was er tut, möglichst perfekt machen. Es wird nicht immer alles gelingen - wichtig ist, dass man hartnäckig seinen Traum verfolgt und nicht aufgibt! Danke Margrit Neisser für die Inspiration und den Beweis dafür!

 
 
 
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